Dienstag, 18. Dezember 2012

38/O3


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Ein leeres Blatt Papier, dabei gibt es so viel zu schreiben. Seit Stunden sitzt sie davor, sie weiß einfach nicht, was sie schreiben soll. Sie findet nicht die richtigen Worte oder jedenfalls die Worte, die sie für richtig hält. Dabei kann es doch nicht so schwer sein. Einen Brief zu schreiben. Einen Brief an sich selbst, indem sie etwas Positives schreibt. Ihr fällt nichts gutes ein. Sie versteht einfach nicht, was Andere an ihr gut finden sollen. Ihr bester Freund, ihr Freund, ihre Mama, ihr Papa oder ihre Großeltern. Sie alle lieben sie. Das weiß sie gewiss. Doch es ist ihr ein Rätsel warum.  Sie beginnt ihren Brief. "Hallo du, ich mag dich. " - Schreibt wenige Worte, stellt fest, dass es nicht klappt und zerknüllt den Zettel. Schmeißt ihn weg, weg zu den anderen Versuchen. "So wird das nie was", denkt sie sich. Und damit hat sie vermutlich Recht. Sie kann sich selber einfach keinen (Liebes-)brief schreiben. Stattdessen schreibt sie einen Brief an ihren Freund.  Sie schreibt auf, was sie sich selber schreiben soll. Nur nicht sich selbst sondern ihm. Denn er ist der wundervollste Mensch, den sie kennt. Er hat Fehler und Macken, aber genau diese Dinge machen ihn so perfekt. Immer wieder kommt ihr alles vor wie ein Traum, dann kneift sie sich selber und fragt sich "Hält er es wirklich so lange mit mir aus?" - ja das tut er.  Fast ein halbes Jahr sind sie zusammen. Und sie liebt ihn, Sie liebt ihn mehr als sich selbst.



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