Donnerstag, 12. September 2013

39/ O1

Es ist heftig, wie schnell die Zeit vergeht.  Es kommt mir oft vor als wäre es erst gestern gewesen, das ich eingeschult wurde. Bald werde ich studieren. In einer neuen Umgebung leben. Neue Menschen kennenlernen. Vielleicht werde ich zu manche den Kontakt verlieren, zu Anderen werde ich ihn hoffentlich halten. Das ist der Lauf des Lebens. So spielen sich die Dinge nunmal ab. 
Ich muss das alles nicht machen, sage ich mir. Ich kann jeder Zeit zurück kommen, wenn ich scheitere. Wenn es mir dort nicht gefällt. Wenn ich alleine sein sollte.  Ich kann jeder Zeit zurück. Meine Familie wartet auf mich. Sie sind immer für mich da. Hören mir zu. Empfangen mich mit offenen Armen, wenn es nicht mehr anders geht. Eigentlich sollte mir diese Tatsache Sicherheit geben.  Warum tut sie das nicht? Warum löst der Gedanke "Hey, du kannst immer wieder nach Hause kommen. Keiner ist dir böse, wenn du es nicht schaffst" bei mir Angst aus? Angst und Verzweiflung. Ich möchte das schaffen. Ich möchte nicht nur irgendwo ist es meine Pflicht das zu schaffen. Auf eigenen Beinen zu stehen. Wie soll ich sonst meinen Eltern das zurück geben können, was sie all die Jahre für mich in Kauf genommen haben? Wie soll ich mich sonst jemals bei meinen Großeltern für ihre Unterstüzung bedanken können? Sie sollen stolz auf mich sein. Auf ihr "kleines Mädchen", das bis dahin selbsständig und "groß" geworden ist.
Ich weiß das diese Angst normal ist. Viele erleben sie. Sie ziehen weg. Verlassen ihre Familie und Freunde. Fangen ein neues Leben an.  Genau wie ich. Doch bei mir ist die Angst fast schon Panik. Ich kann nachts kaum schlafen. Dann liege ich im Bett, denke nach und möchte am liebsten eine Zigarette rauchen. Ja, ab und an rauche ich. Das hätte ich vor einem halben Jahr selber nicht gedacht. Aber ich sagte ja schon, die Zeit vergeht schnell. Dinge verändern sich.  Ich war für alle immer die, die niemals damit anfangen würde.  Die es anderen Menschen eher schlecht geredet hat, als es selber auszuprobieren. Ich verate euch jetzt mal den Grund: ich war zu feige dafür. Hatte Angst süchtig zu werden. Es ist wie mit dem Alkohol bei mir. Bis heute war ich nie wirklich richtig besoffen. Meine Angst hindert mich dran. Ich könnte mich ja blamieren, ich könnte ... und vielleicht würde... Alles Gedanken, die ich habe. Entweder sie bestädigen sich irgendwann oder lösen sich in Luft auf. Meistens muss man sich ihnen stellen. 
Vielleicht ist der Umzug wirklich eine neue Chance für mich. Eine Chance sich meinen Ängsten zu stellen, auf eigenen Beinen zu stellen und meine Familie stolz zu machen.


Dienstag, 18. Dezember 2012

38/O3


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Ein leeres Blatt Papier, dabei gibt es so viel zu schreiben. Seit Stunden sitzt sie davor, sie weiß einfach nicht, was sie schreiben soll. Sie findet nicht die richtigen Worte oder jedenfalls die Worte, die sie für richtig hält. Dabei kann es doch nicht so schwer sein. Einen Brief zu schreiben. Einen Brief an sich selbst, indem sie etwas Positives schreibt. Ihr fällt nichts gutes ein. Sie versteht einfach nicht, was Andere an ihr gut finden sollen. Ihr bester Freund, ihr Freund, ihre Mama, ihr Papa oder ihre Großeltern. Sie alle lieben sie. Das weiß sie gewiss. Doch es ist ihr ein Rätsel warum.  Sie beginnt ihren Brief. "Hallo du, ich mag dich. " - Schreibt wenige Worte, stellt fest, dass es nicht klappt und zerknüllt den Zettel. Schmeißt ihn weg, weg zu den anderen Versuchen. "So wird das nie was", denkt sie sich. Und damit hat sie vermutlich Recht. Sie kann sich selber einfach keinen (Liebes-)brief schreiben. Stattdessen schreibt sie einen Brief an ihren Freund.  Sie schreibt auf, was sie sich selber schreiben soll. Nur nicht sich selbst sondern ihm. Denn er ist der wundervollste Mensch, den sie kennt. Er hat Fehler und Macken, aber genau diese Dinge machen ihn so perfekt. Immer wieder kommt ihr alles vor wie ein Traum, dann kneift sie sich selber und fragt sich "Hält er es wirklich so lange mit mir aus?" - ja das tut er.  Fast ein halbes Jahr sind sie zusammen. Und sie liebt ihn, Sie liebt ihn mehr als sich selbst.



Montag, 3. Dezember 2012

37/O2


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Erklär mir jemand die Liebe, erklär mir jemand die Freundschaft und bitte,bitte erklär mir jemand ihren Unterschied.  Denn nichts scheint mir im Moment komplizierte als der Unterschied. Nicht weil ich es nicht weiß. Sondern weil sich alles komisch anfühlt. Erinnerungen gestern, die für diese Verwirrung gesorgt haben. Zu merken, dass man jemanden geliebt hat - mehr als alles andere - im Nachhinein, nur vom Lesen von Wörter, die man für die Person geschrieben hat und im Glauben, es wäre keine Liebe. 
Ich baue mir mein Leben auf, Auf Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühlen, Gedanken, Liebe und Freundschaft. Doch wie soll auf letzteres Vertrauen? Wenn ich es wohl nicht zu schätzen weiß. Wenn ich es anscheinend nicht verstehen kann. Worauf baue ich dann noch? Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühle und Gedanken. Sie basieren größtenteils auf der Freundschaft, oder eben der Liebe. 
Vermutlich sind es zu viele Gedanken, die ich mir um Dinge mache, die eigentlich klar sind. Die man fühlt oder eben nicht. Und ich bin einfach nur verwirrt, weil ich nicht mehr einschätzen kann, was ich fühle.

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Sonntag, 2. Dezember 2012

36/O1


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Letztes Jahr um die Zeit, um die Weihnachtszeit war sie überzeugt davon das die Liebes nicht gut mit ihr meint. Sie war verliebt in einen Typen, den sie noch nie gesehen hatte. Der für sie nur ein Fremder war und trotzdem wünschte sie sich letztes Jahr zu Weihnachten nur ihn in ihrer Nähe. 
Dieses Jahr scheint es so als wird ihr Wunsch wahr. Ein halbes Jahr wäre es am 23.Dezember genau. Ein halbes Jahr, dass sie diesen wundervollen Jungen an ihrer Seite haben darf. Sie kann es kaum glauben. Er ist ihr pures Glück. Er ist das was sie immer wollte. Letztes Jahr wusste er noch recht wenig über sie. Heute kennt er sie besser als alles andere. 
Ist es nicht komisch? Womit hat sie ihn verdient? Sie ist fest davon überzeugt, dass es zu gut für sie ist. Sie ist niemals so wundervoll, wie er immer sagt. Niemals, kann sie die Einzige für ihn sein. Das geht einfach nicht. Es könnte eher sein, dass es ein Traum ist. Ein ewig langer Traum, das wird es sein. Aber nicht die Realität. Nein, das geht einfach nicht. 



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Dienstag, 10. Juli 2012

35.

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Im Zug sitzen. Aus dem Fenster schauen und dabei Musik hören. Und das Wichtigste: den Gedanken freien Lauf lassen. Das ist alles was sie will und gleichzeitig alles was sie braucht. Es tut ihr so ungemein gut einfach weg zu fahren, sich einfach in einen Zug setzen zu können – egal wohin er fährt – und zu schreiben; was sie denkt, was sie fühlt, was sie will, was sie fürchtet; was ihr Leben für sie bedeutet. Sie hält sich nicht für ein schriftstellerisches Talent aber das was sie schreibt, wenn sie sich frei und unabhängig fühlt, gefällt ihr. Denn es spiegelt sie wieder. Es ist das, was sie ist. Auch wenn es manchmal voller Hass ist, öfter jedoch voller Trauer. Sie schreibt von Sehnsucht und Einsamkeit, vom Verletzen und davon wie es sich anfühlt verletzt zu werden. Auch schreibt sie von der Angst. Meistens schreibt sie sogar lange,lange Texte über Angst. Irgendwie scheint als habe sie vor den oben genannten Dingen Angst. Jedenfalls, wenn man ihren Worten glaubt, ihre Texte liest; ihre Gefühle versteht.
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Ich habe Angst.
Angst davor gehasst zu werden,
von Menschen, die ich liebe.
Und ja, ich habe Angst
Angst davor, einen Menschen zu stark zu vermissen,
so stark dass ich mich in Einsamkeit stürze
Und ja, ich habe Angst
Angst davor verletzt zu werden,
so sehr dass mein Herz daran zerbricht
Doch die größte Angst
die Angst die mich jeden Tag begleitet
habe ich davor dich zu verlieren,
ohne dich sein zu müssen
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Sonntag, 8. Juli 2012

34.

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Manchmal kommen sie von alleine. Manchmal werden sie von etwas erzeugt. Und wenn sie einmal da sind ist es schwer sie wieder los zu werden. Jeder kennt sie. Manche von uns erleben sie öfter als andere. Niemand kann sie einem wirklich nehmen, allerhöchstens verringern. Und in schönen Momenten, ja in wirklichen schönen Momenten gelingt es einem sogar sie zu vergessen; Selbstzweifel. Man ist nicht schön genug, nicht dünn genug, nicht ehrlich genug, nicht gut genug eben. Und sie entstehen durch winzige Sätze, die wir kritisch aufnehmen. Die wir uns viel zu sehr zu Herzen nehmen. Über die wir nachdenken, wenn die Person, die den Satz gesagt hat, ihn schon wieder vergessen hat. Ja, sie begleiten uns anscheinend unser Leben lang. Sie sind sozusagen unser bester Freund, ob wir wollen oder nicht.
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Die Momente, in denen ich sie vergessen kann verdanke ich dir.
Jedes Lachen, jedes aufrichtige und ehrliche Lachen, verdanke ich dir.
Und das seltene Gefühle "geliebt zu werden" auch das verdanke ich dir.
Du gibst mir so viel und ich würde mindestens genauso viel für dich tun,
wenn es mir nur möglich wäre dich damit glücklich zu machen.
Baby, glaub mir;  seit ich dich kenne bleibt meine Welt manchmal stehen.



Sonntag, 29. April 2012

33

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Sie fällt. Sie fällt immer tiefer in ein großes schwarzes Loch. Irgendwas zieht sie runter. Nur noch runter. Und sie weiß nichtmal was es ist, wann es angefangen hat und wie sie es wieder los werden soll Schon die ganzen letzten Tage fühlt sie sich so.Der Kopf ist voller Gedanken. Doch sie zu sortieren fällt ihrschwer. Sie kann kaum atmen. Kann kaum klar denken.  Es ist so als ob ein Teil von ihr innerlich ausstirbt. Gestern Nacht als sie alleine durch die menschenleeren Straße lief, da wurde ihr klar wie verlogen die Welt doch ist. Und wie ungeliebt sie sich doch fühlt. Heute Mittag als sie nach dem Fußballspiel nach Hause lief wurde ihr dann bewusst, warum es so ist. Warum sie sich so ungeliebt fühlt. Sie fühlt sich unwohl in ihrem Körper. Sie kann kaum den Blick in den Spiegel ertragen, sie hasst dieses Bild das Menschen von ihr haben; das schüchterne, kleine, unsichere und zerbrechliche Mädchen, und ja es stimmt sie hasst sich.
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